Forschung

Krieg und Folter im Asylverfahren: Eine psychotherapeutische und juristische Studie.

Im Leben von Flüchtlingen bedeutet erlittene Folter eine einschneidende Zäsur. Die während der Folter erfahrene Machtlosigkeit kann zu tiefgreifenden psychischen Veränderungen führen, die das gewohnte Leben, seine Werthaltungen und Einstellungen in Frage stellen. Unter Folter erlittene Traumata wirken somit weit über die Dauer der unmittelbar lebensbedrohlichen Ereignisse hinaus. Hat ein Opfer von Gewalt auf verschlungenen und idR gefährlichen Fluchtwegen endlich Österreich erreicht, findet es sich erneut in einer – nicht nur rechtlich – unsicheren Situation wieder. Dieses Buch ist das Ergebnis einer Studie, in deren Rahmen die Situation von Flüchtlingen im österreichischen Asylverfahren anhand von Beispielen in 14 Einzelfällen aus psychotherapeutischer und rechtswissenschaftlicher Sicht untersucht wurde.

In psychotherapeutischer Hinsicht liegt der Fokus auf den Auswirkungen des Asylverfahrens auf die Situation der Betroffenen sowie umgekehrt, den Konsequenzen von Traumatisierung und Psychotherapie auf das Asylverfahren. Die rechtswissenschaftliche Perspektive widmet sich vor allem den Themen der Identifizierung der Menschen als Opfer von Gewalt im Asylverfahren, dem Dublin-Verfahren und der Prüfung der Glaubwürdigkeit der Asylsuchenden. Darüber hinaus werden auch der Zugang von Flüchtlingen zu medizinischer, psychologischer und psychotherapeutischer Betreuung im Aufnahmeland Österreich und die Rolle des Weltstrafrechts- und Weltzivilrechtsprinzips erörtert.

 

Autorinnen:

Margit Ammer ist Juristin und forscht am Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte ua zu den Themen Asyl und Migration.

Ruth Kronsteiner ist als Kultur- und Sozialanthropologin und Psychotherapeutin (Psychoanalyse, Systemische Familientherapie) in der freien Praxis, in der Forschung und Lehre u.a. mit dem Arbeitsschwerpunkt Migration tätig.

Yvonne Schaffler ist Kultur- und Sozialanthropologin und forscht an der Medizinischen Universität Wien zu Themen der Medizinanthropologie und Transkulturellen Psychiatrie.

Barbara Kurz ist Sozialanthropologin, studiert Rechtswissenschaften und ist in den Bereichen Migration und Folterprävention tätig.

Marion Kremla ist Mitarbeiterin der asylkoordination österreich und koordiniert das österreichische Netzwerk der Traumatherapieeinrichtungen für Flüchtlinge (NIPE).

Dieses Forschungsprojekt wird von Zukunftsfonds und MA7 (Wien) finanziert.

Eine Zusammenfassung finden sie hier als pdf.

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HEMAYAT – Betreuungszentrum für
Folter- und Kriegsüberlebende

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