Pressespiegel
Der Standard am 18. November 2017
Was sind die Folgen von traumatisierender Erfahrung von Folter- und Krieg? Was sind die Langzeitfolgen für Geflüchtete aus Kriegs- und Konfliktgebieten? Zum Verlust des Vertrauens kommen oft noch Verlust nahestehender Angehöriger, Verlust der Heimat, die Trennung von der Familie und Ungewissheit, wie es weitergeht. Kann das behandelt werden, noch dazu über sprachliche und kulturelle Barrieren hinweg?
Der Verein Hemayat macht es möglich: Das Betreuungszentrum in Wien behandelt schwer traumatisierte Menschen psychologisch, psychotherapeutisch und medizinisch. Das Modell von Hemayat setzt auf niederschwelligen Zugang, auf speziell geschulte Übersetzer und Übersetzerinnen und baut auf langjährige Erfahrung der Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen in diesem Bereich. Darüber sprachen am 16.11. Puls4-Infochefin Corinna Milborn mit Barbara Preitler (Hemayat), Mario Thaler (Ärzte ohne Grenzen) und dem Integrationsexperten Kenan Güngör im Rahmen des Public Talks von Ärzte ohne Grenzen im Wiener Freud Museum. Die gesamte Diskussion können Sie sich hier nachsehen:
https://www.youtube.com/watch?v=Zn9TAKGPXKQ&feature=youtu.be
APA am 13.10.16: Flüchtlinge sind zumeist Traumatisierte und Trauernde
Utl.: Basiswissen für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer - "An ihrer Seite sein" - Buch von Hemayat-Psychotherapeutin
Wien (APA) - Flucht bedeutet immer auch eine Verletzung der Psyche. Dagegen hilft oft schon ehrliches Interesse für den Einzelnen und schlichtes Zuhören der Betreuenden. Eine Hilfe - speziell für ehrenamtliche Helfer - bietet jetzt das Buch "An ihrer Seite sein" der Wiener Psychotherapeutin Barbara Preitler.
Die Expertin war vor mehr als 20 Jahren Gründungsmitglied von Hemayat, dem Wiener Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende. Im vergangenen Jahr ist sie manchmal dreimal pro Woche bei Veranstaltungen für Menschen gewesen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagiert haben. "Egal, für wie lange der Workshop angesetzt war, die Zeit war immer zu knapp", sagte sie am Donnerstag bei der Präsentation des Buches in Wien.
In dem Band, der als Werk zum schnellen Nachschlagen dienen und Basiswissen in der psychosozialen Betreuung von traumatisierten Flüchtlingen bieten soll, werden leicht verständlich die Prinzipien eines durch Menschlichkeit und Empathie geprägten Zugehens auf die Betroffenen vermittelt. "Trauma heißt Verletzung. Es gibt Verletzungen, die von selbst heilen. Es gibt Verletzungen, die man mit 'Hausmitteln' behandeln kann. Natürlich gibt es auch Verletzungen, die eine professionelle Behandlung benötigen", sagte Barbara Preitler.
In einem Großteil der Fälle psychischer Traumen helfe schon Empathie, das verständnisvolle Zugehen auf die Betroffenen und der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung viel. Hier könnten freiwillige Helfer eine enorm wichtige Rolle spielen. Sich selbst aufgeben sollten sie dabei in ihrem Engagement aber auch nicht.
Die Psychotherapeutin will mit dem rund 170 Seiten umfassenden Buch (Studienverlag/Innsbruck) aber auch mit Missverständnissen aufräumen. "Kein einziger Flüchtling hat nur ein einziges Trauma erlebt. Oft beginnt die innere psychische Belastung erst dann, wenn Sicherheit in der äußeren Welt erlangt ist", sagte sie und sprach damit die für manche Menschen nicht leicht erklärbare Latenzzeit bis zum Auftreten der Symptome psychischer Traumatisierung an.
Auch für die Umwelt manchmal problematische Verhaltensweisen seien oft integraler Bestandteil des erlebten Schreckens. "Ein erster Schritt wäre es auch, anzuerkennen, dass Menschen, die so Schwerwiegendes erlebt haben, ein Recht darauf haben, wütend zu sein." Auch Aggressivität sei eine natürliche Reaktion. Dass viele Betroffene auch in Antriebslosigkeit und Depressionen hinein rutschen, dürfe ebenfalls nicht überraschen: "Menschen haben sehr viel verloren, wenn sie auf der Flucht sind. Die normale Reaktion ist Trauer. Flüchtlinge sind trauernde Menschen. Und Trauer braucht Zeit.
Hemayat hat weiterhin eine Warteliste von rund 400 Trauma-Opfern, die behandelt werden müssten. Die Initiative ist zu einem großen Teil auf Spenden angewiesen.
APA0261 5 II 0448 AI/CI Flüchtlinge/Asyl/Gesundheit/Österreich/Wien
Journal Panorama am 30. 5.16: „Verletzte Seelen – Wunden der Migration und wie sie sich heilen lassen“, von Margarethe Engelhardt-Krajanek
Krieg und Vertreibung hinterlassen im Seelenleben der Betroffenen Spuren. Eine Erfahrung, die nach dem 2. Weltkrieg Millionen auch von Europäern gemacht haben. Denn Traumata überdauern Zeit und Raum. Aktualisiert durch eine scheinbare Nebensächlichkeit können sie die Betroffenen überschwemmen, und zwar in einer Heftigkeit, als wären sie unmittelbar von Krieg und Folter bedroht.
Davon berichteten unlängst die Pfleger und Pflegerinnen eines Pensionistenheimes in Salzburg. Als der nahegelegene Sportklub eine Flugshow veranstaltete, brach unter den Heimbewohnern Panik aus. Der Propellerlärm der Rotorblätter hatte die Erinnerungen an die Flugangriffe im 2. Weltkrieg wach gerufen. Angstbesetzte Ereignisse lassen sich weder vergessen noch verdrängen, so die Expertise von Psychiatern und Psychotherapeuten.
Doch der Umgang damit lässt sich erlernen. Positive Beziehungserfahrungen überschreiben das Grauen und den Schrecken. Einrichtungen wie der Verein Hemayat in Wien haben sich dieses Themas angenommen. Hier wird Kriegs und Folteropfern Unterstützung angeboten. Auch an der Ambulanz für transkulturelle Psychiatrie am Wiener Allgemeinen Krankenhaus finden Kriegsopfer psychiatrische Behandlung. Doch die wachsende Zahl an Hilfesuchenden steht immer knapper werdenden Ressourcen gegenüber. Und die Wartelisten werden länger. Vor allem die Betreuung von Kindern und Jugendlichen schafft neue Herausforderungen.
Laut Statistik des Innenministeriums stellten vergangenes Jahr 8.380 unbegleitete Minderjährige einen Asylantrag. 663 von diesen sind Kinder unter 14 Jahren. Wie werden sie mit den Kriegserlebnissen fertig? Wie leben sie ohne Eltern und Verwandten, in einem fremden Land mit einer unbekannten Sprache. Können ihre vom Krieg verletzten Seelen heilen?
Hemayat: Schutz vor den Narben der Seele – ORF-Bericht „Orientierung“ am Sonntag 18.10.15 um 12 Uhr 30
Menschen, die Krieg, Folter, Verfolgung und Flucht überlebt haben, leiden oft ihr Leben lang unter den psychischen Folgen. Der gemeinnützige Verein Hemayat („Betreuung“, „Schutz“) wurde im Jahr 1995 gegründet und hilft seither schwer traumatisierten Frauen, Männern und Kindern. Im Hemayat-Team arbeiten Ärzte, Psychotherapeuten und Dolmetscherinnen. Mehr als 9.000 Menschen wurden in den vergangenen Jahren bisher betreut. Und auch der aktuelle Bedarf ist groß: Rund 300 Menschen stehen auf der Warteliste und müssen damit rechnen, oft erst nach einem Jahr einen Therapieplatz zu erhalten.
http://religion.orf.at/tv/stories/2737348/




Leben mit dem Kriegstrauma: "Schrittweise Heilung ist möglich"
Die Presse am 26. Mai 2015
Therapiezentrum für Folteropfer: Hemayat fordert fixes Budget
Der Standard am 20. Februar 2015
Verein Hemayat hilf traumatisierten Menschen in Wien
Der Standard Wien am 16. Juni 2013
Foltergeister
Profil #23 am 3. Juni 2013
Wenn der Krieg im Kopf der Kleinsten doch weitergeht
Kurier Wien am 20. Juni 2012
Ein ganz normales Leben – Folteropfer in Österreich
Die Presse am Sonntag am 17. Juni 2012
Hilfe bei Trauma
Die Furche am 14. Juni 2012
Migranten im Fokus der Medizin
Medical Tribune am 14. Dezember 2011
Folter sichert kein Asyl mehr
Wiener Zeitung am 7. Dezember 2011
Gezeichnet von Krieg und Folter
Wiener Zeitung am 6. November 2011
Wieso kämpfen Soldaten im Kinderbett
Falter am 6. November 2011
Seelische Vernichtung die zeitversetzt wirkt
Wiener Zeitung am 2. November 2011
HEMAYATFEST 2012
Der Standard am 31. Oktober 2011
Benefizkonzert
Woman am 28. Oktober 2011
Traumatisierte Kinder: auf der Suche nach 20.000 Euro
Falter am 26. Oktober 2011
Hilfe für traumatisierte Kriegsflüchtlinge
Kurier am 16. Juni 2011
Traumatisierte Kinder
all4family 2011
Den Krieg im Kopf beenden
Medical Tribune am 29. Mai 2011
Warten auf Asyl
Die Presse am 28. Juni 2009
Schwarze Tränen weint die Sonne
Falter im Juni 2009
Den Kopf im Schraubstock
Die Presse am 3. Juli 2008
Fahrt zur Behandlung
Die Presse am 22. Februar 2008
HEMAYAT – Betreuungszentrum für
Folter- und Kriegsüberlebende
Sechsschimmelgasse 21
1090 Wien
Tel: +43 1 216 43 06
office [at] hemayat.org
Öffnungszeiten:
Mo, Mi, Fr 8.00 – 13.00 Uhr
Di, Do 13.00 – 17.00 Uhr
