Weiterleben

 

Das Buch „Weiterleben“, das die beiden Autor*innen Nina Hermann und Admir Hasanovic im Jänner 2024 präsentierten, ist eigentlich ein Buch gegen Krieg, gegen Gewalt, Hass und
Ausgrenzung.
Gemeinsam mit der HEMAYAT-Therapeutin Nina Hermann, die ihn sieben Jahre lang psychotherapeutisch begleitet hat, erzählt Admir Hasanovic seine Geschichte: Die Leser*innen erfahren, was es bedeutet im Krieg zu leben, den Krieg zu überleben und warum es gilt sich mit allen Mitteln für Frieden einzusetzen.
Insbesondere erzählt Hasanovic seine Geschichte aber auch für alle, die selbst unter den Folgen von Krieg und Folter leiden, um Hoffnung zu schaffen und aufzuzeigen, wie Psychotherapie dabei unterstützen kann, mit dem erlebten Leid besser umzugehen. Er möchte Betroffenen Mut machen, sich Hilfe zu suchen.
Hasanovic macht spürbar, wie die im Rahmen der Psychotherapie erworbenen Bewältigungsstrategien und Selbstkompetenzen ihn befähigen mit Schwierigkeiten kompetenter umzugehen und eine neue Hoffnung für sein Leben zu erlangen.
HEMAYAT behandelt seit knapp 30 Jahren Menschen, die aufgrund von Krieg und Folter an Traumafolgestörungen leiden. Im Jahr 2023 konnte HEMAYAT beinahe 1.800 Menschen über 20.000 Stunden Therapie und Betreuung anbieten.
In der Therapie geht es darum Leid zu mindern, oder wie es die Mitautorin Nina Hermann ausdrückt: „Ängste reduzieren, körperliche Beschwerden, die seelischen Ursprung haben, verringern, die Schlafqualität verbessern, überschießende Gefühle kontrollieren lernen, Selbstvertrauen und Lebensfreude wiedererlangen.“
Wenn das gelingt, kehren Hoffnung und Zuversicht zurück und Zukunftsperspektiven können entwickelt werden, wie Admir Hasanovic schildert: „Ich bin jetzt ruhiger, viel ruhiger. Jetzt muss ich nicht mehr wie ein Papagei immer wieder dieselbe Geschichte erzählen. Und ja, ich habe Pläne. (…) Ich möchte diesem Land etwas zurückgeben, meinen Beitrag leisten, irgendjemanden helfen. Am Anfang, als ich in dieses Land gekommen bin, habe ich mich arm gefühlt, als unbrauchbarer Mensch, auf den die Leute wie auf eine Ameise steigen. Aber jetzt habe ich einen anderen Blick auf die Welt, keinen Tunnelblick mehr, sondern einen hellen.“